geert on Sat, 13 Nov 2004 17:11:20 +0100 (CET) |
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[Nettime-nl] vertoning van submission in berlijn |
-----Forwarded Message----- From: pirate cinema berlin <sebastian@rolux.org> To: screenings@piratecinema.org Subject: [rohrpost] So. 14.11. 21 Uhr: Submission (Theo van Gogh) + Ten (Abbas Kiarostami) Date: Fri, 12 Nov 2004 12:00:16 +0100 submission theo van gogh, 2004 11 min, 46071808 bytes ten abbas kiarostami, 2002 89 min, 734406656 bytes so. 14.11.2004 ab 21 uhr pirate cinema berlin ziegelstrasse 20 free entry* cheap drinks open til late bring blank cds firewire drives or other media -------------------------------------------------------------------------------- Mit Abbas Kiarostamis Film "Ten" aus dem Jahr 2002 setzen wir unsere - vor vier Wochen begonnene: http://www.piratecinema.org/index.php?page=20041017 - Serie "Filme von Männern, in denen Frauen vorkommen, 'Weiblichkeit' aber nicht als gottgegebene Grundessenz eines heterosexistischen Familienkinos, sondern als mit spezifischen Nachteilen verbundene soziale Konstruktion gezeigt wird" fort. Gehörte der Iran zu Europa - dessen Bewohnern er allerdings so fremd ist, dass ihnen schon beim Gedanken, er könne eines Tages an Europa grenzen, mehrheitlich mulmig wird - dann wäre das "Europäische Kino", dessen Untergang zuletzt immer häufiger vermeldet wird, wohl allein dank Abbas Kiarostami dauerhaft gerettet. "Ten" besticht nicht nur aus formalen Gründen - wegen des Zusammenfallens von produktionstechnischem Pragmatismus und ästhetischer Radikalität: die Kamera ist während zehn ungeschnittener Sequenzen fest auf der Frontablage eines Autos montiert, das von Mania Akbari mit wechselnden Beifahrerinnen und Beifahrern durch die Strassen von Teheran gesteuert wird - sondern zeichnet darüber hinaus ein Bild der iranischen Gesellschaft, das genauer, detailreicher und komplexer ist als selbst eine ganze Jahresdosis jener Auslandsjournale, mittels derer Europa, in Ermangelung eines Kinos, sich sein Bild vom Rest der Welt macht. Im Vorprogramm zeigen wir Theo van Goghs Film "Submission", der sich mit der Misshandlung von Frauen in muslimischen Familien befasst und in Zusammenarbeit mit der Frauenrechtlerin Ayaan Hirsi Ali entstanden ist, die selbst 1992 aus Kenia in die Niederlande geflohen war, um ihrer drohenden Zwangsverheiratung zu entgehen. Nachdem der Film am 29. August dieses Jahres im holländischen Fernsehen gezeigt worden war, hatten der Regisseur und die Autorin zahlreiche anonyme Todesdrohungen erhalten. Am 2. November wurde Theo van Gogh in Amsterdam ermordet. Ayaan Hirsi Ali lebt unter Polizeischutz an einem unbekannten Ort. -------------------------------------------------------------------------------- * In bester jakobinischer Tradition weisen wir darauf hin, dass sich seit dem Werbetext der Volksbühne zum Theorie-Event "Live And Let Die" (siehe http:// www.volksbuehne-berlin.de/volksbuehne-berlin-cgi/vbbNav.pl?fID=B13&pID=480) die türpolitische Lage in der Ziegelstrasse dramatisch verändert hat und wir von Mitarbeitern der Volksbühne bis auf weiteres 14 Euro (ermässigt 10 Euro) Eintritt verlangen. Wir bitten alle Betroffenen, das als krasse spontaneistische Intervention führender Kräfte einer plebejischen Multitude zu entschuldigen. -------------------------------------------------------------------------------- () >< pirate cinema berlin www.piratecinema.org ______________________________________________________ * Verspreid via nettime-nl. Commercieel gebruik niet * toegestaan zonder toestemming. <nettime-nl> is een * open en ongemodereerde mailinglist over net-kritiek. * Meer info, archief & anderstalige edities: * http://www.nettime.org/. * Contact: Menno Grootveld (rabotnik@xs4all.nl).