Andreas Broeckmann on 15 Oct 2000 11:31:37 -0000 |
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[rohrpost] Public Netbase Aufruf & die ersten 100 UnterzeichnerInnen |
PRESSEMITTEILUNG Public Netbase t0 Media~Space! Institut für Neue Kulturtechnologien ++++++++++ Public Netbase t0 ist ein Gradmesser für die Zukunftsentwicklung des kulturellen Erbes in Europa - Namhafte internationale Persönlichkeiten aus Medien, Kunst, Kultur und Wissenschaft sprechen sich in einem offenen Brief an die österreichische Öffentlichkeit für eine Sicherung und Förderung der Netzkunst-Institution im Wiener Museumsquartier aus ++++++++++ Die Tatsache, dass Public Netbase t0 in den vergangenen Monaten in arge politische Bedrängnis geraten ist, die das renommierte und international viel beachtete Netzkultur-Projekt in seiner gesamten Existenz gefährdet, blieb vielen nicht unbemerkt - auch nicht außerhalb Österreichs. International anerkannte KünstlerInnen, MedientheoretikerInnen, WissenschafterInnen und KuratorInnen haben aus aktuellem Anlass einen Brief an die österreichische Öffentlichkeit verfasst, der eine breite Unterstützung für Public Netbase t0 zum Ausdruck bringt und - im Gegensatz zur aktuellen Vorgangsweise - ein aktives Engagement zur Förderung der künstlerischen und kulturellen Nutzung von neuen Technologien fordert. Damit wird einmal mehr darauf hingewiesen, dass Public Netbase t0 mit seiner künstlerischen Tätigkeit in Österreich einen Beitrag zum Kulturgeschehen leistet, der weltweite Anerkennung für seine wegweisende Impulsgebung findet. Dies sollte nun auch der Regierungspolitik den Anstoß geben, den Weg der Beeinträchtigungen von Public Netbase t0 zu beenden und die strukturellen Voraussetzungen des unabhängigen und experimentellen Medienprojekts zu gewährleisten und dauerhaft zu sichern. Die wichtigsten Informationen, Hintergründe, Pressemitteilungen sowie den offen Brief und die Möglichkeit zu weiteren online-Unterschriften finden sich unter: http://free.netbase.org/ ++++++++++ September 2000 Offener Brief an die österreichische Öffentlichkeit Public Netbase im Visier der Rechtsregierung Die unten angeführten Personen, Organisationen und Initiativen verlangen, dass das Wiener Neue-Medien-Center Public Netbase weder zum Schließen noch zum Auszug aus seinen Räumlichkeiten im Museumsquartier gezwungen wird. Wir fordern die österreichische Regierung auf, die Pionierstellung von Public Netbase in der Medienkunst und -kultur anzuerkennen, indem sie der Organisation eine Fortsetzung ihrer Arbeit im Museumsquartier ermöglicht. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 hat Public Netbase eine herausragende Rolle in der Gestaltung der sich rasch verändernden Landschaft der elektronischen Kultur gespielt. Unter der engagierten Leitung von Konrad Becker und Marie Ringler ist Public Netbase sowohl in der Wiener Medienkultur als auch auf europäischer und globaler Ebene aktiv. Public Netbase bietet aber auch der Öffentlichkeit eine breite Palette von Dienstleistungen an - etwa Kurse und öffentlichen Internet-Zugang - und unterhält ein anspruchsvolles künstlerisches Programm. Public Netbase veranstaltet Ausstellungen und Konferenzen und fördert die Kultur der neuen Medien durch bedeutende Beiträge zur Praxis und zur Theoriebildung. Die Fortsetzung dieser Initiativen im Rahmen der kulturellen Arbeit des Museumsquartiers wäre eine außerordentliche Bereicherung jener kulturellen Ressourcen und Kompetenzen, die Österreich benötigt, um auch im neuen Jahrhundert einen seinem bedeutenden kulturellen Erbe entsprechenden Rang einzunehmen. Leider ist Public Netbase seit dem Regierungswechsel Ziel haltloser Anschuldigungen, versteckter Machenschaften und ungerechtfertigter Angriffe geworden. Die Streichung der gesamten Bundesförderung, die Versuche der Bundesregierung, auch auf Landesebene die Förderung zu beenden, und die umfangreiche aber fruchtlose Wirtschaftsprüfung, die wegen behaupteter Misswirtschaft veranlasst wurde, sind alle Ausdruck eines Bemühens, die kritischen Stimmen der österreichischen Zivilgesellschaft zum Schweigen zu bringen. Für uns sind diese Ereignisse in Anbetracht der Leistungen, die Public Netbase für die lokale Gemeinschaft und für die Medienkunst erbracht hat, nicht nur schockierend, sondern auch zutiefst beunruhigend. Wir fordern die österreichische Regierung dringend auf, ihre Politik gegenüber Public Netbase zu überprüfen und zu klären sowie die Leistungen dieser Organisation anzuerkennen. Public Netbase verdient für die wertvolle kulturelle Umgebung, die es schafft, sowie für seine Förderung experimenteller und neuer Kunstformen Unterstützung. Aber nicht nur für Public Netbase sollte eine dauernde Förderung gesichert werden, sondern auch für jene Personen und Organisationen, die an der Vielzahl von anderen unabhängigen und experimentellen Medienprojekten, die in Österreich in den vergangenen zehn Jahren entstanden sind, mitgewirkt haben. Diese Projekte haben gezeigt, dass Medienkunst und Netzkultur eine eindrucksvolle Geschichte haben und dass sie versuchen, die kreative Vielfalt und den kritischen Diskurs, die für die entstehende globale Kultur von wesentlicher Bedeutung sind, zu reflektieren. Zu oft sind elektronische Medien fälschlich als fragmentarische oder marginale Erscheinungen verstanden worden, zu oft ist ihre Bedeutung für die kulturelle Diskussion um Kreativität in der zeitgenössischen Kunst nicht erkannt worden. Doch nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt, und gerade deswegen ist Public Netbase ein unermüdlicher Förderer der neuen Medienkultur. Es ist daher die Verantwortung und Pflicht der österreichischen Regierung, die für den öffentlichen Kulturbereich zuständig ist, die Förderung von Public Netbase wieder aufzunehmen und sicherzustellen, dass Public Netbase im Museumsquartier verbleiben kann. Alles andere wäre zum Nachteil der Öffentlichkeit und des kulturellen Erbes Europas. Zu den ersten 100 UnterzeichnerInnen zählen DirektorInnen der wichtigsten internationalen Institutionen im Bereich Kunst und Neue Medien (z.B. Banff/Canada, FACT/UK, Ars Electronica/Ö, Tate Modern/UK), UniversitätsprofessorInnen (z.B. Jaques le Rider/F, Cees Hamelink/NL, Constance Penley/US), KuratorInnen und KulturmanagerInnen (z.B. Robert Palmer/UK, Elisabeth Schweeger/D, Sally Jane Norman/F, Peter Oswald/Ö), TheoretikerInnen (z.B. Timothy Druckrey/US, Geert Lovink/NL): Alex Adriansen, Director V2, Rotterdam/Netherlands Eric Alliez, Professeur titulaire de la Chaire d' Esthetique à l'Académie des Arts plastiques, Vienne/Austria Juliane Alton, IG Freie Theater Eddie Berg, FACT, UK Kristin Bergaust, Artist and Director of Media-Lab Atelier Nord, Norway Margit Böck, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien Alexander Bossew, Salzburger Festspiele Andreas Broeckmann, Artistic Director transmediale Berlin/Germany Antonella Corsani, enseignant-chercheur Université de Paris/France Critical Art Ensemble, Artist Group, USA Amanda Crowley, Adelaide Festival of Arts, Australia Calin Dan, Amsterdam, NL Erik Davis, Author and Contributing Editor, Wired Magazine, San Francisco/USA Manuel DeLanda, Fellow at Institute for Advanced Study, Princeton, New Jersey/USA Mark Dery, Author, Editor of Artbyte, NY, US Sara Diamond, The Banff Center, Canada Sher Doruff, Society for Old and New Media, Amsterdam/Netherlands Timothy Duckrey, Author and Lecturer, USA Sylvia Eckermann, Künstlerin, Wien Adele Eisenstein, C3 Center for Culture & Communication, Budapest/Hungary Andrea Ellmeier, Kulturdokumentation, Vienna/Austria Gregor Erbach, Forschungszentrum Telekommunikation Wien Bronac Ferran, Arts Council, UK Vera Frenkel, Ontario/Canada Tomas Friedmann, Lteraturhaus Salzburg Martin Fritz, Curator EXPO 2000 (In Between), Hannover/Germany Mathias Fuchs, Künstler, Wien Matthew Fuller, Lecturer in Media, Communications and Culture at Middlesex University, working with the artists' collective Mongrel, UK Alex Galloway rhizome.org, NY/ US Wolfgang Gantner, Künstler, gelatin Wien Gabriele Gerbasits, IG Kultur Österreich, Vienna/Austria Lizbeth Goodman, Director of The Institute for New Media, Performance Research School of Performing Arts - University of Surrey/UK Franz Graf, Professor Academy of Fine Arts, Vienna/Austria Honor Harger, Tate Modern, London/UK Cees J. Hamelink, Professor of International Communication, University of Amsterdam/Netherlands Lisa Haskel, Media Art Projects, UK Christine Hohenbüchler, Irene Hohenbüchler, Künstlerinnen, Wien Perry Hoberman, Artist, teaches at the School of Visual Arts, New York/USA Danny Holman, No D Media Lab, Prague/Czech Republic John Hopkins, Media Lab - University of Art and Design, Helsinki/Finland Thomas Hübel, Depot Erkki Huhtamo, Professor UCLA, Dept. of Design, Finland Christian Jungwirth, association of free radios -austria Eric Kluitenberg, Media Theorist and Curator New Media, de Balie - Center for Culture and Politics, Amsterdam/Netherlands Knowbotic Research, Artist Group, Germany Piotr Krajewska, WRO Center for Media Art, Wroclaw/Poland Arthur and Marilouise Kroker, Editors CTHEORY, Boston, Massachusetts/USA Spela Kucan, Ljudmila - Ljubljana Digital Media Lab, Slovenia Violetta Kutlubasis-Krajewska, WRO Center for Media Art, Wroclaw/Poland Jacques Le Rider, Ecole pratique des Hautes Etudes, Section des sciences historiques et philologiques, Sorbonne, Paris/France Geert Lovink, Media Theorist, Canberra/Australia Rafael Lozano-Hemmer, Art and Technology Foundation, Madrid/Spain Tapio Makela, M-cult, Finland Gerald Matt, KunsthalleWien Elisabeth Mayerhofer, FOKUS, Wien Wolfgang Modera, Ars Electronica Center, Linz/Austria Monika Mokre, FOKUS, Wien Sally Jane Norman, Directrice Générale de l'Ecole supérieure de l'image, Angoulême, Poitiers/France Ferry Öllinger, Festival der Regionen Peter Oswald, Steirischer Herbst, Graz/Austria Robert Palmer, Director Brussels2000, Belgium Sylvie Parent, Curator, Centre international d'art contemporain, Montréal/Canada Ana Parga, Art and Technology Foundation, Madrid/Spain Marko Peljhan, Project Atol, Ljubljana/Slovenia Constance Penley, Professor and Chair Department of Film Studies University of California Miklos Peternak, Director C3 Center for Culture & Communication, Budapest/Hungary Sadie Plant, writer, Birmingham, UK Susie Ramsay, Art and Technology Foundation, Madrid/Spain Veronika Ratzenböck, Director Kulturdokumentation, Vienna/Austria Gerald Raunig, european institute for Progressive Cultural Policies Lioba Reddeker, basis wien Christian Reder, Professor University for Applied Arts, Vienna/Austria Dieter Roelstraete, AS magazine, Antwerp Marlene Ropac, Depot RTMark, Artist Group, USA Gerhard Ruiss, IG Autorinnen Autoren, Austria Constanze Ruhm, Künstlerin, Wien Sabine Schebrak, WUK Wien Annette Schindler, Director Plug In, Basel/Switzerland Helene Schnitzer, IG Kultur Tirol Georg Schöllhammer, springerin Hefte für Gegenwartskunst Christine Schöpf, Ars Electronica Center, Linz/Austria Dieter Schrage, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Vienna/Austria Elisabeth Schweeger, Schauspielhaus Frankfurt Herman Seidl, FOTOHOF, Salzburg Yukiko Shikata, Curator, Japan Rasa Smite, E-LAB Electronic Arts and Media Center, Riga/Latvia Raitis Smits, RIXC The Center for New Media Culture, Riga/Latvia Jo van der Spek, RIKS, Amsterdam Dietmar Steiner, Architekturzentrum Wien Stahl Stenslie, Artist and Curator, Oslo/Norway Hito Steyerl, Publizistin und Filmemacherin, Berlin/D Marleen Stikker, Society for Old and New Media, Amsterdam/Netherlands Gerfried Stocker, Ars Electronica Center, Linz/Austria Janos Sugar, Media Research Foundation, Budapest/Hungary Daniela Swarowsky, Manager of DEAF_2000 Festival/V2_Organisation, Rotterdam/Netherlands Peter Tomaz, President Association for Culture and Education, Multimedia Center KiberSRCeLab - KIBLA, Maribor/Slovenia Ralph Ubl, Hochschule der Künste, Berlin Toshiya Ueno, Associate Professor, Sociologist, Tokyo/Japan Andreas Vitásek, Wien Simon Wachsmuth, Artist, Netherlands Markus Wailand, Artist/Curator, Wien Gerald Weber, Sixpack Film Wien Ulrich Wegenast, Wand 5/Stuttgarter Filmwinter, Germany Katharina Weingartner, Kulturtheoretikerin, US Rupert Weinzierl, WIWIPOL, Wien Dirk de Wit, Brussels2000, Belgium Tasos Zembylas, Institute for Cultural Management (IKM) Wolfgang Zinggl, Wochenklausur, Vienna/Austria Heimo Zobernig, Artist, Vienna/Austria Robert Zöchling, Context XXI, Wien ++++++++++ ---------------------------------------------------------- # rohrpost -- deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur # Info: majordomo@mikrolisten.de; msg: info rohrpost # kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen # Entsubskribieren: majordomo@mikrolisten.de, msg: unsubscribe rohrpost # Kontakt: owner-rohrpost@mikrolisten.de -- http://www.mikro.org/rohrpost