Hans-Christian v. Herrmann on 17 Nov 2000 17:01:40 -0000 |
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[rohrpost] Körperinformation |
"In einer trüben
Novembernacht erblickte ich den Erfolg meiner Mühen. Mit einer Erregung, die ans
Unerträgliche grenzte, legte ich mir die lebensspendenden Instrumente zurecht,
um der reglosen Masse zu meinen Füßen den Lebensfunken einzuhauchen. Es war
bereits ein Uhr morgens ... als ich im Schimmer des halb verlöschenden Lichtes
sah, wie sich das glanzlose Auge meines Geschöpfes öffnete; es atmete schwer,
und sein Körper wurde von krampfartigen Zuckungen geschüttelt. Wie soll ich
meine Empfindungen beim Anblick dieser Katastrophe beschreiben oder wie das
Scheusal schildern ... Seine Gliedmaßen waren richtig proportioniert, und ich
hatte ihm auch gefällige Gesichtszüge gegeben. Gefällig! Großer Gott! ... Ach!
Kein Sterblicher könnte den grauenhaften Anblick dieses Gesichts ertragen."
(Mary Shelley)
Kaleidoskopien Heft 3/2000
"Körperinformation"
Book Release Party
am 24.11. ab 20 Uhr
aroma
Gormannstr. 23, 10119 Berlin
Aus dem Inhalt:
Brain operas ... Externalizing consciousness ... Medien der
Verlebendigung ... Ich bin mein Trainingsplan ... Vom Geist der
Droge ... Let the rhythm take control ... Kamerauge ... Lacan en
vogue ... Genealogie und Biologie ... Die Logik des Lebenden ...
Misuse of information theory
Das Heft enthält Beiträge u.a. von Bernhard Dotzler, Monika
Fleischmann, Michel Foucault, Hans Ulrich Gumbrecht, Lily E. Kay, Derrick de
Kerkhove, Wolfgang Schäffner, Bernhard Siegert, Martin Stingelin, Wolfgang
Strauss, Brigitte Werneburg, Oswald Wiener, Siegfried Zielinski
"Es fällt nicht schwer, die Biologie als die
Leitwissenschaft vorherzusagen, die das 20. Jahrhundert in seinem letzten
Drittel für das 21. Jahrhundert bereitgestellt haben wird. Zumindest, wenn man
Biologie als Kurzbezeichnung für die Gesamtheit der sogenannten
Biowissenschaften akzeptiert - also für Neurobiologie und Biotechnologie,
Molekularbiologie und Humangenetik., Medizin - und als Wissenschaft nur ein
Wissen, das einschließt, daß "'sich nicht sagen [läßt], wohin ein bestimmtes
Forschungsgebiet führen wird' (Jacob): Ebenso leicht ist das Fundament zu
benennen, auf dem diese Entwicklung basiert. Die Biologie wäre nicht, was sie
ist, hätte nicht auch sie der Materialismus der Information (und nicht der
Energie) ergriffen. Deshalb gilt die Prognose eher einer paradigmatischen
Konvergenz als einem Wechsel in der Rangfolge führender Paradigmen. Sie zielt
auf den Schnittpunkt, an dem sich die Informatisierung der Biologie und eine
gleichzeitig konstatierbare Biologisierung der Informatik überkreuzen. Man kann
auch sagen: Sie zielt auf Körperinformation im genauen Sinn dieser
Zusammensetzung." (Bernhard Dotzler)
Bisher sind erschienen:
Heft 1/1996: "Stroboskop. Die Zersplitterung des festen Blickpunkts" Heft 2/1997: "Surround. Zur Architektonik
akustischer Räume"
Näheres unter:
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