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“fingerabdrücke“ 
 ausstellung bildender kunst 
für die freiheit der gefangenen aus der raf (rote armee fraktion)

„kunstwerke sind
fingerabdrücke der seele“
Peter Hacks, „Schöne Wirtschaft - Ästhetisch-Ökonomische Fragmente“; Hamburg
1996, Edition Nautilus


im april 2001 zeigen vierundzwanzig bildende künstlerinnen und künstler in
einer gemeinsamen ausstellung in der galerie im pferdestall der berliner
kulturbrauerei werke aus den bereichen malerei, grafik, skulptur, fotografie,
video und installation.

die künstlerinnen und künstler finden in dieser ausstellung zusammen, weil
sie sich mit ihren unterschiedlichen lebens- und gesellschaftserfahrungen in
einer politischen entscheidung treffen:
mit ihren arbeiten - ausdruck ihres blicks auf die welt - der forderung nach
freiheit für die noch einsitzenden sechs gefangenen aus der raf nachdruck zu
verleihen.

die ausstellung setzt ein zeichen, sich der exekution staatlicher rache an
den gefangenen entgegen zu stellen. 

die sechs gefangenen aus der raf sind inzwischen fast alle seit fünfzehn bis
zweiundzwanzig jahren ununterbrochen inhaftiert. alle waren in dieser zeit
den verschiedenen formen von sonderhaft ausgesetzt. alle haben jahre
schärfster isolationshaft hinter sich. eine form der haft, die international als
weisse folter geächtet ist, weil sie die psychische und physische integrität der
gefangenen zerstört.
in haft befinden sich derzeit in verschiedenen gefängnissen:

brigitte mohnhaupt seit 1982 
rolf clemens wagner seit 1979 
rolf heißler seit 1979
christian klar seit 1982 
eva haule seit 1986 
birgit hogefeld seit 1993

zwischen den gesellschaftlichen politischen kräfteverhältnissen der
siebziger und achtziger jahre, der zeit der verhaftungen der heute immer noch
inhaftierten gefangenen, und den heutigen zuständen, liegen welten. das wissen alle.


nach all dieser zeit gibt es nur noch eins -
die gefangenen müssen raus!
darum geht es.



an der ausstellung beteiligen sich:

mariele bergmann, berlin, plastiken
rolf biebl, berlin, malerei
linde bischof, berlin, lithografie
jaime colán, kornwestheim, malerei
jakobine engel, berlin, videoinstallation
tom gefken, bremen, installation
achim göbel, karlsruhe, videoinstallation
rudolf hägele(U), stuttgart, malerei
regina hennen, bremen, malerei
ingeborg hunzinger, berlin, skulpturen
joachim john, neufrauenmarck, radierungen
h. lennard körber, berlin, malerei
jörg möller, berlin, fotografie
erika plamann, bremen, installation
thomas j. richter, berlin, malerei
uta schneider, speyer, malerei
caius j. spillner, eibergen, nl, skulptur, druck
marily stroux, hamburg, fotografie
wolfgang szepansky, berlin, linoldrucke 



die ausstellung wird gezeigt  vom 7. bis 29. april 2001 in der galerie im
pferdestall kulturbrauerei berlin knaackstrasse 97 10435 berlin

die ausstellung ist geöffnet:
dienstag bis freitag von 16 bis 21 Uhr samstag, sonntag von 14 bis 21 Uhr

begleitprogramm

zur begleitung der ausstellung finden eine reihe politischer und kultureller
veranstaltungen in der galerie der kulturbrauerei statt; aktuelle
informationen unter www.freiheit-jetzt.de 

6. april 19 uhr	
ausstellungseröffnung

8. april 20 uhr 	
„schlaraffenland“
musik und politisches kabarett
gesang und texte: h. lennard körber; piano: uwe streibel

12. april 20 uhr
„endlich seid ihr kommunisten am ende“
keck & kunstreich lesen gisela elsner und ronald m. schernikau

14. april 16 uhr
special: for mumia abu jamal

16. april 20 uhr
„hier wird deutsch gespuckt“
solidaritätslesung der karl-kraus-gesellschaft

18. april 20 uhr	
„installation D“
stefan wirner liest aus „berlin hardcore“ und neuen texten

20 april  20 uhr
„forty eight crash“ - lieder und texte aus der revolution von 1848
stefan körbel & michael letz, berlin

21. april 20 uhr
„coincidence“, konzert mit esther & edna bejarano (gesang); joram
bejarano(bass); clemens völker (gitarre); wilfried hesse (cello)

27. april 20 uhr
„da ist tünche nötig“ (brecht/eisler)
gesang: christiane matthaei; piano: johannes hüttenmüller

28. april 20 uhr 	
diskussionsveranstaltung 

29. april 20 uhr 	
finissage

wer sich mit einer spende zur deckung der kosten von ausstellung und
rahmenprogramm beteiligen möchte. gerne! jede unterstützung wird dringend gebraucht.

konto: 
freiheit jetzt sparkasse mainz blz 550 501 20 kontonummer 10 17 12 56 99
	
kontakt:
freiheit jetzt e-mail: info@freiheit-jetzt.de postfach 36 04 42, 10974
berlin

„glaubt ihnen nicht wenn sie euch freundschaftlich auf die schultern klopfen
und sagen die unterschiede wären nicht mehr der rede wert und es bestände
kein anlass mehr zu streitigkeiten denn dann sind sie ganz auf der höhe in
ihren neuen burgen aus marmor und stahl von denen aus sie die welt ausräubern
unter der devise sie verbreiteten kultur.“*
* aus: Peter Weiss, „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats
dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des
Herrn de Sade“, Frankfurt am Main 1964, Suhrkamp Verlag




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