florian schneider on 25 Jul 2001 08:22:38 -0000 |
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[rohrpost] statement von ute meta bauer und yvonne doderer zur verhaftung derpublix theatre caravan |
[mehr info unter] <http://no-racism.net> <http://www.noborder.org> ---fwd von: ute meta bauer Liebe FreundInnen und KollegInnen, es gibt leider in der Tat großen Grund zur Besorgnis um die Mitglieder der freien Theatergruppe Volxtheater - die überraschend in ihrem Bus auf dem Weg von Genau zu einem Frankfurter Grenzcamp verhaftet wurden weitere Infos über Nora Sternfeld <nora.sternfeld@chello.at> und oder Lisl Ponger <lisl.ponger@utanet.at> Die aktuelle mail von lisl läßt nichts gutes erwarten – bitte unterschreibt das folgende Statement von mir und Yvonne und mailt es an Nora – oder besser noch, schreibt selbst etwas – da ich ab morgen wieder im Ausland bin – haltet Kontakt über Nora – bez. des weiteren Vorgehens. Die gewalttätige Übergriffe der Polizei betreffen zwar weitaus mehr Menschen als die Kunstkarawane – aber dort sind wir jetzt aufgerufen akute Forderungen zu stellen – damit den Verhafteten schnellsten geholfen wird – juristisch, medizinisch und überhaupt. - bitte werdet aktiv . Mail von Lisl Ponger/di abend : wenn du kannst schau in www.derstandard.at <http://www.derstandard.at> es scheint, daß zumindest die verhafteten frauen ( auch gini, die auf dem documenta panel gesprochen hat, scheint dabei zu sein) verletzt sind, es ist die rede von ausgeschlagenen zähnen und gebrochenen handgelenken... mehr nach der sitzung lisl Bitte informiert auch andere – ich möchte nun keine Spammail an Nora senden – aber ich weiß derzeit nicht – wie man sich sonst auf dem laufenden hält – schickt sonst einfach das Statement mit Eurem Namen und Beruf, Funktion weiter und wenn mehr als 10 unterschrieben haben – dann zurück an Nora. Nora Sternfeld <nora.sternfeld@chello.at> Gruß Ute Statement zur Verhaftung von Mitgliedern der VolxTheater/Kunstkarawane Es ist erschütternd zu sehen, wie scheinbar willkürlich ein hochgerüsteter Polizeiapparat auf Demonstrationen, die in der Mehrheit gewaltfrei verlaufen, reagiert. Sieht man mit welcher Brutalität bewaffnete Polizisten teilweise auf meist ungeschützte DemonstrantInnen einschlugen, glaubt man nicht mehr daran, dass diese in anbetracht der Situation ihre Beherrschung verloren, sondern einer gezielten Anordnung Folge leisteten. Die Bilder, wie sie in den letzten Tagen durch einen Großteil der Medien vermittelt wurden, lassen die Vermutung entstehen, dass systematisch darauf hin gearbeitet wird, eine in der überwiegenden Mehrheit friedvoll agierende Bewegung von GlobalisierungsgegnerInnen zu kriminalisieren und einzuschüchtern. Diejenigen, die für dieses gewalttätige Vorgehen der Polizei verantwortlich waren, gehören nun auch für die Folgen in die Verantwortung genommen und nicht nur diejenigen, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung in Demonstrationen sehr wohl differenziert zum Ausdruck bringen. Wenn zum Beispiel, selbst nach dem Ende des G8 Gipfels in Genua, alle Insassen eines Busses kollektiv verhaftet werden - zudem handelte es sich um die Mitglieder eine freien Theatergruppe, die mit rein performativen Mitteln gegen die Folgen der Globalisierung protestierten - deutet einiges darauf hin, dass man nun dringend “Sündenböcke” benötigt, um diesen die Eskalationen, die ja durch das überaus aggressive Auftreten der Polizei mit verursacht wurden, in die Schuhe zu schieben. Der bisherige brutale Umgang der italienischen Polizei mit Globaliserungsgegnerinnen lässt schlimmstes vermuten und ist Grund zu großer Besorgnis um den Gesundheitszustand der verhafteten Mitglieder der Gruppe VolxTheater/Kunstkarawane. Wir fordern Ihre sofortige Freilassung und eine nachdrückliche Intervention des Auswärtigen Amtes Wien bei den zuständigen italienischen Behörden. 1)Ute Meta Bauer, Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien und Co-Kuratorin der Documenta11 2)Yvonne P. Doderer, Freie Architektin und Stadtplanerin, Stuttgart Weitere infos, die ich heute von Nora erhalten habe: ---------------------------------------------------------------------------- Presseaussendung der VolxTheaterKarawane 23.07. 2001 Gestern wurden AktivistInnen der „VolxTheaterKarawane NO Border NO Nation“, die auf der Fahrt von Genua nach Frankfurt zum Grenzcamp unterwegs waren, von der italienischen Polizei gestoppt und verhaftet darunter 16 österreichische AktivistInnen! Bei der internationalen theatralen Protest Karawane sind Menschen aus verschiedensten Ländern dabei, daher besteht der Verdacht ,dass alle TeilnehmerInnen der Karawane verhaftet wurden und nicht nur die mitreisenden ÖstereicherInnen. Wir hier in Wien sind sehr besorgt, da wir keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen können. Was ihnen genau vorgeworfen wird, wissen wir auch nicht. Bei der VolxTheaterKarawane handelt es sich um eine Gruppe, die versucht mit theatralen Aktionen eine andere Form von Widerstand und Protest zu zeigen. „Wir sehen uns als spezifischen Protestpart, der die Kampagne "no border, no nation, no one is illegal" an Orten politischer Auseinandersetzung mit künstlerisch-politischen Mitteln artikulieren will. Gleichzeitig geht es natürlich inhaltlich um die Vermittlung der Themen, die damit zusammenhängen: Abschottungspolitik Europas, restriktive Asyl-, MigranntInnenrechte, ausufernder Neoliberalismus, Globalisierungsproblematiken. Themen also die an all diesen Orten vorkommen.“ Wir protestieren aufs schärfste gegen das Vorgehen der italienischen Polizei und die Verhaftung der AktivistInnen der international anerkannten Kunstkarawane Wir fordern die sofortige Freilassung der Gefangene der „VolxTheaterKarawane NO Border NO Nation“ und fordern alle KünstlerInnen und PolitikerInnen auf gegen die Inhaftierung der KünstlerInnen der Karawane zu Protestieren! Mit freundlichen Grüßen Kajetan Dick Kontakt: Kajetan Dick 0676 32 43 820 ------------------------------------------------------------- statement der ig freie theater Die Verhaftung der Volkstheaterkarawane in Genua, die sich schon auf den Weg nach Frankfurt gemacht hatte, wirft einige Fragen auf: Hat die Polizei die Volkstheaterkarawane, die spielerische (nicht gewalttägie!) Formen des Protests praktiziert, mit dem "schwarzen Block" verwechselt? Immerhin wurden schwarze T-Shirts gefunden! Hat die Polizei ein Kunstprojekt als die gefährlichste Art des Protests ausgemacht und deshalb gleich alle Beteiligten verhaftet? Die IG Freie Theaterarbeit fordert die Polizeibehörden auf, die Verhafteten sofort freizulassen. Ihre Aufgabe ist es, die Demokratie und die Ausübung der demokratischen Rechte zu schützen. Die Freiheit der Kunst gehört als besonderes Gut dazu. -- juliane alton geschäftsführerin ig freie theaterarbeit pfeilgasse 8/3, a-1080 wien t: +43-1-403 87 94, f: +43-1-408 93 60 http://www.freietheater.at ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de