Thorsten Schilling on Wed, 14 Nov 2001 19:10:48 +0100 (CET)


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- hier aktuelle links, die in die kommentierte linkliste zum 11. September 
und den Folgen auf http://www.bpb.de eingefuegt werden, in Zusammenarbeit 
mit http://www.politik-digital.de
beste gruesse
-th -


Links vom 14.11.
1. Überblick
1.2. Internationale Medien
http://zmag.org/terrorframe.htm - Das Z-Magazine stellt auf seiner sehr gut
organisierten Website Artikel zu den Terroranschlägen und dem Krieg in
Afghanistan zusammen. Der Fokus der Auswahl liegt vor allem auf Beiträgen,
die sich kritisch zum Krieg und zur Rolle der USA äußern.
2. Aktuelles
http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel95508.php - Der Schriftsteller
Hans Christoph Buch kommentiert die deutsche Regierungskrise aus der Ferne.
Er wirft den "Warnern und Mahnern" vor, ihre eigenen Befindlichkeiten zu
pflegen, ohne die Realität des Afghanistankrieges wahrzunehmen. Sein
Vorwurf: Wo waren sie, als die Sowjet-Armee in 10 Jahren eine Million
Afghanen umbrachte?
http://www.fr-aktuell.de/fr/140/t140010.htm - Der emerierte Professor für
Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie Erhard Denninger mischt sich in die
Sicherheitsdebatte in Deutschland ein. Er wirft Innenminister Otto Schily
vor, mit seinem Terrorismusbekämpfungsgesetz eine uferlose Prävention zu
betreiben und das wechselseitige Verhältnis von Freiheit und Sicherheit zu
verkennen.
http://www.nzz.de/2001/11/09/em/page-article7RSPC.html - Die NZZ hat mit
einem Journalisten des arabischen TV-Sender Al-Jazeera gesprochen. Mhamed
Krichene erzählt, wie schwierig es ist, einen unabhängigen Journalismus in
größtenteils autoritär regierten Staaten zu betreiben. Trotzdem lehnt er die
Behauptung ab, dass sich Al Jazeera als Propaganda-Werkzeug mißbrauchen
lasse. Als Ausnahme gesteht er jedoch ein, dass der Sender keine
israelischen Vertreter mehr einlädt: "Nach einigen Monaten Intifada erträgt
die arabische öffentliche Meinung kein Interview mit einem Israeli."
http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=uptoday/content.asp
&doc={9A47F3A8-14B4-4CCD-96CB-5D6261F64A75}&rub={21BA8320-D898-4917-B119-03D
D6055D4F3} - Interview mit dem Zeithistoriker Dan Diner, der sich für eine
Beteiligung der Bundeswehr an Kampfeinsäzen in Afghanistan ausspricht.
http://argument.independent.co.uk/commentators/story.jsp?story=104799 -
Robert Fisk sieht die ersten Toten in Kabul nach der Einnahme durch die
Nordallianz als Bestätigung seiner These, dass diese genauso handeln werden
wie 1996, als sie 50.000 Tote in der Stadt hinterließen.
http://argument.independent.co.uk/regular_columnists/anne_mcelvoy/story.jsp?
story=104803 - Anne McElvoy dagegen sieht einen großen Sieg und spielt etwas
höhnisch auf die Sorgen der Anti-Kriegslobby an: "Terrible news from the
front: we're winning the war."
http://www.guardian.co.uk/ukresponse/story/0,11017,593108,00.html - In einer
Reaktion, die an die deutsche Debatte erinnert, berichtet Alan Travis vom
Guardian über Reaktionen auf die geplante neue Anti-Terror-Gesetzgebung der
britische Regierung. Die Regelungen enthalten viele drakonische Maßnahmen,
die nur wenig mit dem Kampf gegen den Terror zu tun hätten.
http://www.guardian.co.uk/g2/story/0,3604,592933,00.html - In einer weiteren
Reaktion auf die amerikanische Diskussion über die Anwendung der Folter
erinnert Christopher Hitchens von Vanity Fair daran, dass Folter nicht
funktioniert. Der Grund: Sie produziere Geständnisse, nicht die Wahrheit.
http://www.swans.com/library/art7/ga120.html - Gilles d'Aymery analysiert
die historische Rolle der Propaganda im Krieg, aber auch im Frieden. In der
gegenwärtigen Situation wirft er z.B. der New York Times vor, kritische
Stimmen wie die von Noam Chomsky oder Arundhati Roy mit Propaganda-Methoden
zu unterdücken.
http://www.humanite.presse.fr/journal/jour.html - Nach fünf Jahren
Herrschaft über Kabul wurde die Taliban aus der afghanischen Haupstadt
vertrieben. Man hört wieder Musik, die Frauen hoffen auf mehr Freiheiten.
Doch noch ist die Machtfrage nicht geklärt und eine humanitäre Katastrophe
scheint kaum noch abwendbar.
http://www.lemonde.fr/article/0,5987,3216--244032-,00.html - Die Amerikaner
sind dabei, zusammen mit den Briten, Kanadiern und Italienern, eine Truppe
zur Sicherheit des Friedens in Afghanistan zu stationieren. Die UNO lehnte
den Einsatz von Blauhelmen zu diesem Zeitpunkt ab.
http://www.liberation.fr/ny2001/actu/20011114actub.html - Die Nordallianz
richtet sich auf ihre Rolle als Zwischenregierung ein. Burhanuddin Rabbani
wurde offiziell zum afghanischen Staatschef ernannt. Wahlen sollen in zwei
Jahren stattfinden.
4. Länderstudien
4.3. Islamische Staaten
http://www.iht.com/articles/38754.html - Shlomo Avineri von der Hebräischen
Universität in Jerusalem fordert in der International Herald Tribune einen
arabischen Marshall-Plan, der jedoch keineswegs durch den Westen, sondern
durch das reiche Saudi-Arabien und Kuweit finanziert werden sollte. Diese
Länder seien mitschuldig am Erstarken des Fundamentalismus, da sie die Kluft
zwischen Arm und Reich in der Region immer größer werden ließen. Statt ihren
Reichtum für westliche Konsumgüter auszugeben, sollten sie lieber in anderen
arabischen Ländern investieren.
http://www.nzz.de/2001/11/09/em/page-article7RSXN.html - Wie gut informiert
ist die arabische Bevölkerung? Volker S. Stahr meint, dass das Angebot
mittlerweile zwar umfangreich ist und ständig wächst. Das Problem sei, dass
Informationen in vielen Ländern als Herrschaftswissen angesehen und die
Bevölkerung vom Empfang systematisch ausgeschlossen werde.
http://www.csmonitor.com/2001/1105/p1s2-wogi.html - In einem etwas älteren,
aber immer noch aktuellen Artikel fragt Peter Ford, warum die moderate
Mehrheit der Muslims nicht hörbarer gegen Bin Laden Partei ergreift. Der
Krieg gegen Afghanistan wird oft als Krieg gegen des Islam interpretiert,
die Rhetorik des US-Präsidenten unterstütze diese Sicht teilweise. Das
Problem liege vor allem in der Armut und der geringen Bildung vieler Muslime
in arabischen Ländern, die für einfache Antworten auf komplexe Probleme
empfänglich sind. Moderate Intellektuelle hoffen deshalb auf eine
"Islamische Reformation".
http://www.thenation.com/doc.mhtml?i=special&s=bivens20011030 - Matt Bivens
schreibt über die politische Entwicklung in Usbekistan. Das Land wird
autoritär regiert und hat ein eigenes Terrorproblem. Präsident Karimov zeigt
jedoch wenig Sensibilität, wenn es um die Bekämpfung der Terroristen geht,
er macht wenig Unterschiede zwischen gewaltbereiten und friedlichen
Muslimen. Bivens fürchtet, dass Karimov den Afghanistankrieg nutzen wird, um
noch härter gegen die ungeliebte Minderheit vorzugehen.
5. Bündnisse und Militärschlag
http://www.iht.com/articles/38744.html - Bruce A. Elleman und Sarah C. M.
Paine meinen, dass sich infolge der Anschläge vorher undenkbare Annäherungen
zwischen den USA, Russland, Japan und China ergeben haben. "Virtually the
whole of Eurasia is now in flux.". Um diese neuen Beziehungen zu pflegen,
müssen jedoch die weiterhin unterschiedlichen Interessen ausbalanciert
werden. 6. Friedens- und Konfliktforschung
http://www.dailytelegraph.co.uk/dt?ac=006548464055048&rtmo=axRXwN8L&atmo=rrr
rrrrq&pg=/01/11/14/do01.html - Der Militärhistoriker John Keegan bezeichnet
den schnellen Vormarsch der Nordallianz als bemerkenswerten Glücksfall und
analysiert die Ursachen für die (vorläufige) Niederlage der Taliban. Er
hofft, dass der fragwürdige Ruhm von Bin Laden ohne die Untertsützung durch
die Taliban langsam verblassen wird.
9. Islam
http://www.french-news.com/00fs/00fs_nws_spt.htm - Ein sehr informativer
Artikel des Online-Magazins french-news.com über die muslimische Gemeinde in
Frankreich. Der Autor schreibt, dass Bin Laden besonders unter den
desillusionierten arabischen Jugendlichen der Vorstädte Sympathien genießt.

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