Krystian Woznicki on Thu, 29 Nov 2001 11:59:04 +0100 (CET)


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[rohrpost] Fwd: Hannes Loh, 4.12., Koeln


V E R E i N   M i T  Z U K U N F T  präsentiert:

Die gute Veranstaltung N° 11


"1000 Jahre deutscher HipHop ­ Die Nationalisierung einer
Jugendkultur"

Vortrag von

Murat Güngör
(Labelmanager bei 3Finger Records/ EFA und selbst Rapper)

&

Hannes Loh
(Autor des Buches "20 Jahre HipHop in Deutschland" sowie
Mitbegründer der Polit-Rap-Band Anarchist Academy)


Dienstag, 4. Dezember
Beginn: 20.30 Uhr
Literaturhaus, Köln-Mediapark, Im Mediapark 6 (Tel. 547 37 32-0)
Eintritt: DM 7.-

Damit hatte niemand gerechnet, aber das Tabu ist gebrochen. Seit
diesem Jahr gibt es in der deutschsprachigen Rap-Szene zum ersten mal
nationalistische Statements. Es zeichnet sich ein Kulturkampf ab; aus
einer Untergrundposition heraus wird zaghaft versucht, eine "weiße"
bzw. "deutsche" Definition für HipHop zu etablieren. Das afrodeutsche
Projekt Brothers Keepers, aber auch Rapper mit migrantischem
Hintergrund werden plötzlich zum Ziel rassistischer Reime.
Rap in Deutschland hat sein Gesicht verändert; die Aufbruchstimmung
der Achtziger- und frühen Neunzigerjahre ist verloren gegangen. Damals
bauten viele Türken, Afrodeutsche, Jugoslawen, Griechen, Italiener und
Deutsche eine Szene auf, in der Herkunft, Hautfarbe und sozialer Stand
keine Rolle als Ausschlusskriterium spielten.
Vor allem die Kinder so genannter Gastarbeiter machten mit HipHop
nachdrücklich auf sich aufmerksam. Die beiden Referenten gehen der
beunruhigenden aktuellen Dynamik nach und beschreiben die Entwicklung
und Polarisierung der Szene aus einer kritischen Perspektive.
Ihre Ergebnisse werden sie im Frühjahr 2002 in dem Buch "Fear of a
Kanak-Planet. HipHop, Migration und die Krise des Deutschrap" beim
Hannibal Verlag veröffentlichen. Dort lassen sie auch jene zu Wort
kommen, die in der Erfolgsstory des "Deutschrap" bisher nicht gehört
wurden. Denn jenseits des Deutschrap-Booms zeichnet sich eine andere
Tendenz ab: HipHop findet hier zu seinem Ursprung zurück. Die Kids aus
den Jugendhäusern hören plötzlich Azad, Afrob, Da Force, Bektas, Curse
und andere deutschsprachige HipHops, weil sie ihre eigene Geschichte
in den Texten der Rapper wieder erkennen. 

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