Roberto on Wed, 19 Feb 2003 05:24:59 +0100 (CET)


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[rohrpost] newsletter dichtung-digital 1/2003


Willkommen zur Ausgabe 1/2003 (5.Jg/Nr. 27) von
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IN EIGENER SACHE
INHALTSUEBERSICHT
INHALT
KOMMENDE AUSGABEN
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INHALTSUEBERSICHT
Interview Zeitgenossen / Interview Stocker / Kruses Text-O-Mat /
Interview Baker / Semiotics of Webanimation / maquina poetice /
Lesekompetenz nach PISA / Hypertext and Poilitics / x-cult -Sammlung /
Glaziers Digital Poetics / Interview Rokeby / Weblogs

INHALT
***Ölbilder mit Buntstiften: Interview mit den Zeitgenossen [Deutsch]:
Sind Web und Internet zwei eigenständige Medien so wie Pudel und
Rottweiler zwei eigene Hundearten? Und wie verhalten sich Webfiction und
Webart zueinander? Wie wichtig ist der ständige Hinweis auf die binäre
Codierung? Sollte man sich nicht eher den konkreten Vorgängen auf der
Oberfläche zuzuwenden; schließlich macht die Fernsehanalyse auch nicht
viel Aufhebens vom Farbcodierverfahren, das diesem Medium zugrundeliegt?
Wie hält man es mit L'art pour l'art digital? Und wie erträgt man die
kurze Halbwertszeit von Netzkunst? Roberto Simanowski sprach mit den
Zeitgenossen, Ursula Hentschläger und Zelko Wiener, die für ihr Buch
Webfictions 21 Produzenten und Vermittler digitaler Kunst interviewt
haben. http://www.dichtung-digital.com/2003/1-zeitgenossen.htm 

***Cultural Imapct: Interview with Gerfried Stocker [Deutsch]: Gerfried
Stocker ist Medienkünstler, Musiker sowie
Geschäftsführer und künstlerischer Leiter des Ars Electronica Festivals.
Ursula Hentschläger und Zelko Wiener sprachen mit ihm über die
Festivalisierung von Netzkunst, über ihre Zukunft sowie über ihr
Verhältnis zur Wissenschaft und zur Wirtschaft.
http://www.dichtung-digital.org/2003/1-stocker.htm  

***Automaten-Manierismus und narrative Schemata. Eckard Kruses
Text-O-Mat [Deutsch]: Texte aus der Maschine ist ein alter Traum. Was im
Barock auf kleinliche Kombinationsspiele hinauslief und mit dem
Cut-up-Verfahren schon Literaturgeschichte machte, erhält durch den
Computer einen ungeheuren Schwung. Als Poesie gewinnt sowas sogar
Preise. Funktionieren grammatisch richtige, semantisch sinnlose Texte
auch als Prosa? Kruses Text-O-Mat beantwortet die Frage, indem er ihr
ausweicht. Statt maschinell erstellter Texte finden wir gebastelte
Vorlagen mit kleinen Variationen. Schemaliteratur, die aus ganz
unerwarteter Richtung zur harten Nuss wird, in die auch Italo Calvino,
Oscar Wilde und Novalis verwickelt sind. 
http://www.dichtung-digital.org/2003/1-simanowski-b.htm 

***A Book Author About Digital Writing: Interview mit Noel Baker
[Englisch]: Noel Baker ist Autor des Bestsellers Hard Core Roadshow: A
Screenwriter's Diary, ein Buch über die Verwandlung eines Buchs in ein
Filmscript. Er war Berater in Seminaren zu interaktiver Literatur.
Roberto Simanowski fragte ihn, warum er nie selbst interaktive Texte
schrieb, was er vom Verhältnis der Leser zu Linearität und Unordnung
hält, über seinen Wunsch, ein Buch in ein new media Projekt zu
verwandeln und über die finanziellen und technologischen Grenzen im
digitalen Schreiben. 
http://www.dichtung-digital.org/2003/1-baker.htm 

***Matter of Time. Toward a Materialist Semiotics of Web Animation
[Englisch]: John Zuern ist unzufrieden mit dem Fokus auf "code" und der
Fetischisierung des Immateriellen in Studien zu den Neuen Medien. Er
fordert eine Rematerialisierung und Rehistorisierung des methodischen
Ansatz und den Mut zu kleinen, traditionellen Fragen über den konkreten
künstlerischen Produktionsprozess. Seine Erörterung extra-textueller
Details zeigt, wie sich ein funktionales Merkmal in ein ästhetisches
Element wandelt (Dakota) und wie die technische Ausrüstung des Publikums
die Geheimnisse eines Werkes erzeugt (Iris).
http://www.dichtung-digital.org/2003/1-zuern.htm 

***maquina poetica: Gedichte aus dem Automaten [Deutsch]: "Im
Durcheinander wächst hungrig die Belohnung. Und wie ein Flügel aus
entströmten Begierden singt über Krämpfen trunken ein Schweigen...." Die
maquina poetica von Stephan Karsch ist ein Gedichtautomat mit vielen
Specials: Man kann alles die Maschine machen lassen, man kann die Wörter
umordnen, streichen, eigene hinzuschreiben, man kann den Text animieren,
man kann die liegengelassenen Wörter seiner Vorgänger nutzen. Karsch
erklärt das Konzept. http://www.dichtung-digital.org/2003/1-karsch.htm 

***Krise des Verstehens. Lesekompetenz nach PISA [Deutsch]: Auf der
Frankfurter Buchmesse 2002 lag ein Lächeln der
Erleichterung auf den Gesichtern der Verleger: Die Bedrohung des Buches
durch die neuen Medien schien gebannt zu sein, vorbei der Spuk vom Lesen
am Bildschirm. Und die PISA-Studie unterstrich es: Deutsche Schüler
sollten mehr Zeit mit Büchern verbringen als am Computer. Aber erfüllen
Lehrer mit solcher Perspektive wirklich ihre pädagogische Verantwortung?
Roberto Simanowski über Lesekompetenz im Zeitalter digitaler Medien,
Erkenntisfreude der Lehrer und die Wiederkehr der Mandarine.
http://www.dichtung-digital.org/2003/1-simanowski.htm 

***When Hypertext became uncool. Notes on Power, Politics, and the
Interface [Englisch]: Henning Ziegler beschreibt einige der
strukturellen Grenzen des autoritativen Hypertextes anhand solcher new
media Objekte wie der Hyperfiction Victory Garden, dem AOL Interface und
der Netscape / Mozilla Browser Software. Ziegler argumentiert, dass
Hypertext - als Totalität aller im Netz verbundener Computer - einen
Wandel in der Politik von new media Objekten bewirkt. 
http://www.dichtung-digital.org/2003/1-ziegler.htm 

***Texte, Scripts & Codes [Deutsch]: Eine Sammlung auf Xcult zeigt
Arbeiten mit Texten, Sprache und Typographie seit 1996: Von den
verräterischen TV-Plots mit unscharfen Bildern über die ebenso
manipulative Bild-Text-Zuordnung und die bebende Beschreibung eines
Erdbebens bis zum ungewollten Einsatz der Suchmaschine und einem
technologiekritischen Essay, das dem Reiz technischer Effekte
unterliegt. Viel Botschaft, viel Medienkritik, Roberto Simanowski stellt
am Ende trotzdem die Frage nach der L'art pour l'art im Zeichen des
Codes. http://www.dichtung-digital.org/2003/1-simanowski-b.htm 

***Loss Pequeño Glazier's "Digital Poetics. The Making of E-Poetries"
[Englisch]: Strehovecs Besprechung beginnt mit einer Beschwerde: "The
stagnation and repetition of already past contents and forms within
contemporary poetry accompanies the absence of inventive literary
criticism and theory, which in encountering contemporary poetry does not
seem to know how to develop new concepts and paradigms" Glazier -
Dichter und Akademiker - scheint eine Ausnahme zu sein mit seiner
Diskussion von Hypertext, visuelleen / kinetischen Texte und e-poetry in
programmierbaren Medien. Sein Buch, so Strehovec, ist eine nutzvolle
Lektüre nicht allein für Autoren des elektronischen Mediums, sondern für
alle zeitgenössischen Dichter,
wenngleich anspruchsvollere Leser Konsistenz und eine klare
(literarische) Theorie der e-poetry vermissen mögen. 
http://www.dichtung-digital.org/2003/1-strehovec.htm 

***Very Nervous System: Interview mit David Rokeby [Englisch]: Da Körper
und Gesicht unbewusster, weniger kontrolliert und zugleich
aussagekräftiger agieren als die Finger an der Maus, nutzt Rokeby sie
mit Vorliebe für seine Screen-Interfaces. Seine computerbasierten
Systeme der mangelhaften Kontrolle involvieren das Publikum in
Situationen, deren Funktionsweise unklar bleibt, und unterminieren damit
den Fetisch der Kontrolle, der durch den Computer wesentlich befördert
wurde. Der Ertrag solcher Praxis der Unsicherheiten ist u.a. zu lernen,
damit umzugehen, wenn der Nachbar einmal nicht in der üblichen Weise auf
unser Hallo reagiert. http://www.dichtung-digital.com/2003/1-Rokeby.htm 

***Vannevar Bush, Weblogs and the Google Galaxy [Englisch]: Während
Hypertext die Erwartungen eher enttäuschte und auch das WWW nicht Bushs
Memex verkörpert, ist sind Weblogs tatsächliche Informationsvernetzer.
Dennis G. Jerz sieht in Googles Kauf der Weblog-Plattform Blogger einen
Wandel hin zu einer Content Produktion voller Interessenkonflikte;
trotzdem kommt Google mit seiner Synergie der Vision von Bush am
nächsten. http://www.dichtung-digital.org/2003/1-jerz.htm 

KOMMENDE AUSGABEN
2/2003 (No. 28): Paris Connection-Ausgabe, koproduziert von:
Coriolis.org (Toronto), dichtung-digital.org (Berlin),
Turbulence.org (New York) und vacuumwoman.com (Rio de Janeiro).
Interviews, Besprechungen, theoretische Beiträge zu:
Jean-Jacques Birgé, Nicolaus Clauss, Frédéric Durieu, Jean-Luc Lamarque,
Antoine Schmitt, und Servovalve. 

2/2003 (Nr. 29): Gastedition von Loss Pequeño Glazier zum Thema
"Language & Encoding" mit Beiträgen u.a. von:
Lev Manovich: Culture after Software: a Program for Post-media
Aesthetics
Loss Pequeño Glazier: Poetics of Programming
John Cayley: Reprogramming Performances of Writing
Alex Galloway: Conflicting Organizational Designs
Lisa Jevbratt: Talk Back
Michael Mateas: Doubled System
Jonathan Minton: Word For Word: Encoding, Networking, and Intention
Phoebe Sengers: The 'Embedded World' of AI

3/2003 (Nr. 30): Gastedition von Marku Eskelinen: Scandinavian Special
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http://www.dichtung-digital.org 
contributions on digital aesthetics / ISSN 1617-6901
Herausgeber: Dr. Roberto Simanowski
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rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze
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