GanzGarNix on Mon, 10 Mar 2003 00:46:17 +0100 (CET) |
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[rohrpost] G&GN-SONDA-INFO: Rudolf Steiner 1916 - Amerika 2003 |
Das Institut für Ganz & GarNix ( www.GGN.de/termine.html ) empfiehlt: AUS AKTUELLEM ANLASS LEITEN WIR HEUTE NUR 1 EINZIGE EMAIL WEITER, DIE UNS SOEBEN ERREICHTE !!! Der Absender, ein Kölner Künstler namens Rolf KeTaN Tepel arbeitet selber seit Jahrzehnten an diversen engagierten Projekten, die in der Tradition von "Sozialer Plastik" (Joseph Beuys) wurzeln. Wer regelmäßig über interaktive Teilnahme-Möglichkeiten informiert werden möchte, möge ihm eine leere (!!!) Email senden mit dem Titel (!!!): ICH WILL SOZIALPLASTISCH WERDEN !!! _______________________________________________ Thema: Datum: 10.03.03 00:08:46 (MEZ) Mitteleuropäische Zeit From: wandelwagen@t-online.de (Rolf KeTaN Tepel) Liebe Friedensfreunde, weiter unten findet Ihr eine Zusammenfassung aus dem Spiegel über die aktuelle Zensurpolitik in den USA und im Anschluß eine Vorausschau von Rudolf Steiner aus dem Jahr 1916! Da kann man schon mal eine Gänsehaut kriegen, oder? _______________________________________________ Wie prominente US-Kriegsgegner missachtet werden Jetzt auch noch Art Garfunkel. Zehn Jahre ist er nicht mehr mit seinem Partner Paul Simon zusammen aufgetreten, und als das wohl berühmteste Songwriter-Duo der USA vor einigen Tagen wieder mal ein Konzert gab, da sang er zwar über "The sounds of silence", aber still sein wollte er hinterher nicht - stattdessen wetterte Garfunkel gegen die Irak-Politik von US-Präsident George W. Bush: "Ich fühle mich gar nicht wie ein Amerikaner. Ich meine, es ist ein großartiges Land, aber die derzeitige Führung ist schlimm." Berlinale als Anti-Kriegs-Happening Es wird immer schwerer, solche Stimmen zu überhören - denn Garfunkel ist keineswegs allein auf weiter Flur. Jüngst auf der Berlinale etwa nutzten Hollywoodstars wie George Clooney, Spike Lee, Martin Scorsese, Nicholas Cage, Dustin Hoffman oder Nicole Kidman ihre Pressekonferenzen gleich reihenweise zu eindrucksvollen politischen Statements, die allesamt gegen George Bush und seine Politik gerichtet waren. Hoffmans Rede gegen den Krieg fand in den USA nicht statt In Deutschland und im restlichen Europa griffen die Medien den prominenten Protest erwartungsgemäß gern auf und berichteten in aller Breite darüber - es gab kaum einen Fernsehbericht über die Berlinale, der nicht Dustin Hoffmans tränenreiche Anti-Kriegsrede während einer Unicef-Gala ausführlich zeigte. In den USA allerdings sah, hörte und las man bei den wichtigsten Sendern und Zeitungen - nichts. Selbst die "Post" berichtet nicht Natürlich sind, mag man einschränken, die wichtigsten europäischen Film-Festivals für US-Medien ungefähr so interessant wie eine Fußball-Weltmeisterschaft - also so gut wie gar nicht. Aber Hollywoodstars von solchem Kaliber sind normalerweise - und insbesondere mit aufsehenerregenden Interviews - allemal eine Titelstory wert. So berichtete die renommierte "Washington Post" zum Beispiel auch auf einer ganzen Seite über Glanz, Glitter und Garderobe ihrer Stars in Berlin, verlor jedoch nicht ein einziges Wort über deren Kritik am geplanten Krieg. Da musste der Korrespondent schon sehr geschickt weg gehört haben. US-Presse ist offenbar gleichgeschaltet Tatsächlich aber vermuten nicht nur Medienexperten hinter der Ignoranz der Massenmedien gegenüber regierungskritischen Tönen längst eine Strategie. Laut einer aktuellen Studie unterstützen sieben der wichtigsten zehn US-Zeitungen offen den Kriegskurs des Präsidenten. In vielen TV-Nachrichtensendungen wird nur noch der Countdown bis zum Krieg heruntergezählt, und selbst die sehr beliebten Night-Talker der großen Stationen geben sich militant. ... Boykottiert die Werke von Kriegsgegnern So hat der ohnehin als äußerst rechts geltende Bill O'Reilly zu einem Boykott von Filmen mit George Clooney aufgerufen, der sich allzu offen gegen Bush gestellt hat. Der Country-Sänger Steve Earle, der für seine aktuelle CD einen sehr nachdenklichen Song über den aus den USA stammenden Talib John Walker Lindh geschrieben hat, wurde sowohl von Jay Leno als auch von David Letterman wieder ausgeladen - bislang hatte er mit jeder seiner Platten dort auftreten dürfen. Kriegsgegner werden aus Sendungen ausgeladen Gleiches geschah der Punk-Ikone Patti Smith bei CNN. Als sie bereits vor Monaten bei einer Anti-Kriegs-Demonstration in Washington vor mehr als hunderttausend Teilnehmern auftrat, sagte der Nachrichtensender ein geplantes Interview kurzfristig ab und berichtete überhaupt nicht über die Demonstration - mit der Begründung, man habe eine weitere Sondersendung über den Sniper von Washington ins Programm nehmen müssen. Einen aktuellen Anlass gab es allerdings nicht. Oliver Stone: Wie im Deutschland der dreißiger Jahre Der Regisseur und ehemalige Vietnam-Kämpfer Oliver Stone, der mit Filmen wie "Geboren am 4. Juli" und "Platoon" sehr zwiespältige Werke über den Krieg der USA in Südostasien herausbrachte, sieht die US-Medien längst gleichgeschaltet wie einst im Deutschland der dreißiger Jahre: "Die Paranoia ist dieselbe. Und wie damals ist Wut wieder ein Argument. Die Amerikaner sind wütend, weil sie 3000 Menschen im World Trade Center verloren haben. Die Medien und die Politiker wollen keine Diskussion, sie wollen diese Wut. Aber wenn man sich Bush mit Bart vorstellt, würde er wie Hitler aussehen." Internet als Informationsquelle der Kriegsgegner Selbst wenn Stone über das Ziel hinausschießt, spricht er die Zweifel vieler, nicht nur linksliberaler US-Bürger, an, die ihren Medien mittlerweile zutiefst misstrauen - auch wenn die ihre Neutralität immer wieder beteuern. Doch Umfragen belegen, dass sich immer mehr Amerikaner ihre Informationen über den geplanten Krieg und den Protest dagegen aus dem Internet holen. In kleinen Online-Magazinen konnte man auch die Erklärungen der Leinwand-Stars in Berlin nachlesen, die Rede Dustin Hoffmans eingeschlossen. Alternative Websites haben regen Zulauf Längst hat sich im Internet eine ernst zu nehmende Alternativpresse entwickelt, die mit den etablierten Medien konkurriert. "Washington und die Mainstream-Medien sprechen nicht mehr für Amerika", sagt Lakshmi Chaudhry vom Independent Media Institut in San Francisco, das das Onlinemagazin "Alternet" herausgibt. Wie groß das Bedürfnis nach anderen Blickwinkeln in den USA ist, zeigt die monatliche Nachfrage. Vor dem 11. September 2001 hatte das Magazin nur 25.000 regelmäßige Leser. Heute sind es über eine Million. Oscar-Verleihung als nächster Prüfstein Demnächst allerdings steht ein Ereignis an, über das wohl nicht nur im Internet berichtet wird: Bei der Oscar-Verleihung am 23. März befürchten die Veranstalter Bush-feindliche Äußerungen, zumal Kriegsgegner wie Martin Scorsese mit seinem Film-Epos "Gangs of New York" zu den Nominierten zählen. Andere prominente Protestierer wie Dustin Hoffman, Sean Penn, Susan Sarandon, George Clooney oder Richard Gere sind erst gar nicht eingeladen worden. Ein Sprecher der Film-Akademie beteuerte: Mit Politik habe das natürlich überhaupt nichts zu tun. "Der größere Teil der Menschheit wird seinen Einfluß von Amerika, von dem Westen herüber haben, und der geht ... jener Entwickelung entgegen, die heute sich erst in den idealistischen Spuren, gegenüber dem, was da kommt, in sympathischen Anfängen zeigt. Man kann sagen: Die Gegenwart hat es noch recht gut gegenüber dem, was da kommen wird, wenn die westliche Entwickelung immer mehr und mehr ihre Blüten treibt. Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das Jahr 2000 geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine Art von Verbot für alles Denken von Amerika ausgehen, ein Gesetz, welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu unterdrücken." Rudolf Steiner: Vortrag, Berlin, 4. April 1916 "Dasjenige, was ein ewiges Friedensideal ist, das wird niemals durch ein Tröpfchen Blut erreicht, das hervorgerufen worden ist durch ein Kriegsinstrument. Das muß auf ganz andere Weise in die Welt gesetzt werden! Und sei es wer immer, der da sagt, er kämpfe für den Frieden und müsse deshalb Krieg führen, Krieg bis zur Vernichtung des Gegners, um Frieden zu haben, der lügt, wenn er sich dessen auch nicht bewußt ist, wer er auch immer sein möge." Rudolf Steiner: Vortrag, Dornach, 18. Dezember 1916 _________________________________________________________________ G&GN IS POWERED BY TRADEMARK POEMIE AND WEBMASTER WULLE ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/