sab on Sat, 8 Nov 2003 22:57:51 +0100 (CET) |
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[rohrpost] [coyote-l] solidarität z eigen: prozess wegen verhinderter abschiebung (fwd) |
------------ Forwarded Message ------------ Date: Donnerstag, 6. November 2003 20:36 Uhr +0100 From: caravane-munich@zeromail.org To: caravane-munich@gmx.de Subject: [coyote-l] solidarität z eigen: prozess wegen verhinderter abschiebung Keine Kriminalisierung von AbschiebegegnerInnen Am Donnerstag, den 13. November findet um 13.15 Uhr ein Prozess wegen einer verhinderten Abschiebung statt. Angeklagt ist Mathias W., Geschäftsführer des Bayerischen Flüchtlingsrates, und vorgeworfen wird ihm Aufruf zu Straftaten. Hintergrund: Am 19. Dezember 2002 sollte der togoische Flüchtlings Koumai Agoroh gegen seinen erklärten Willen mit einem Flug der Abschiebe-Airline KLM von München nach Lome/Togo abgeschoben werden. AktivistInnen der Karawane und des Bayerischen Flüchtlingsrates wandten sich daraufhin per Fax an die Airline, und forderten, die Mitnahme von Koumai Agoroh zu verweigern. Außerdem wurden am Morgen des 19. Dezember, wenige Stunden vor der geplanten Abschiebung, FLuggäste direkt am Flughafen mithilfe von Flugblättern über die Kollaboration der KLM mit der deutschen Abschiebemaschinerie informiert. Den Fluggästen wurden in diesem Flugblatt Möglichkeiten dargelegt, Zivilcourage zu zeigen und die Abschiebung zu stoppen. Dieses Flugblatt nahm nun die bayerische Staatsanwaltschaft zum Anlass, um Mathias W., der in seiner Funktion als BFR-Geschäftsführer presserechtlich verantwortlich gezeichnet hatte, wegen Aufforderung zu Straftaten anzuklagen. Begründet wird dieser Vorwurf damit, dass in dem Flugblatt darauf hingewiesen wurde, dass das Flugzeug nicht starten kann, solange Passagiere ankündigen, ihr Handy nicht auszuschalten. Daraus konstruiert nun die Staatsanwaltschaft, dass damit zu "gefährlichem Eingriff in den Flugverkehr" aufgerufen wurde. Unsere Forderung ist es, Mathias W. freizusprechen. Die Anklage stellt nichts als einen Versuch dar, den legitimen und notwendigen Widerstand gegen Abschiebungen zu kriminalisieren. Wir möchten daran erinnern dass es möglich ist Abschiebungen auch in letzter Minute zu verhindern. Auch die Abschiebung Koumai Agorohs musste gestoppt werden, er ist mittlerweile als freie Person in ein anderes Land ausgereist. Die Reaktion des Staates bestand jedoch aus der Festnahme der AktivistInnen sowie unbeteiligter Dritter am Flughafen sowie mehreren Hausdurchsuchungen, auch im Büro des BFR. Außer Mathias W. bekamen noch weitere Personen Strafbefehle wegen der verhinderten Abschiebungen. Wir rufen euch also dazu auf, am Donnerstag, den 13. November, um 13.15 Uhr zur Verhandlung im Amtsgericht München, Nymphenburgerstraße/U-Bahn Stiglmaierplatz zu kommen und Solidarität mit Mathias W. zu zeigen. Der Raum kann an der Pforte erfragt werden. ************** Mittlerweile bemüht sich die Innenministerkonferenz um Gesetzesverschärfungen, um Widerstand gegen Abschiebungen (sowohl durch die Betroffenen als auch durch Dritte) künftig mit bis zu einem Jahr Knast zu kriminalisieren. Dagegen, aber auch gegen die alltägliche Abschiebepolitik rufen verschiedene antirassistische Gruppen und Netzwerke zu Protesten auf. Zeitgleich zur Bundesinnenministerkonferenz in Jena findet dort am 20. November eine bundeseweite Demonstration statt. Weitere Informationen unter www.caravane-munich.tk www.abschiebemaschinerie-stoppen.de --------------------------------------------------------------- Zeromail is provided by zeromail.org. See http://zeromail.org _______________________________________________ coyote-l mailing list coyote-l@mail.kein.org http://mail.kein.org/mailman/listinfo/coyote-l ---------- End Forwarded Message ---------- SaB.->* ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/