Re: [rohrpost] Club 3000: "Brrblb des UFA-UFOs"

[Florian Cramer <paragram@gmx.net>]

Am Fri, 07.Apr.2000 um 20:15:24 +0200 schrieb Matze Schmidt:
> Die UFA-Theater GmbH & Co. KG, vormals Universum-Film AG, kurz Ufa 
> genannt, wurde 1917 gegruendet, das Deutsche Reich war damals mit 
> sieben Millionen Reichsmark beteiligt. Der UFA-Palast Kassel wird von 
> der Ufa-Theater AG betrieben, die Immobilie gehoert der Dresdner Bank. 
> Die Ufa-Theater AG gehoert zur CLT-UFA Holding.

Nein, das habt hier falsch recherchiert und somit gegen die Falschen agiert.
Die UFA-Kinos gehören nicht zu UFA/CLT/Bertelsmann, sondern wurden in den
60er oder 70er Jahren aus der UFA-Holding ausgegliedert und an den
ehemaligen Kioskkettenbesitzer Heinz Riech verkauft. Mittlerweile hat Riechs
Sohn Volker Riech die Firmenleitung übernommen und ist eine strategische
Partnerschaft mit dem Cinemaxx-Betreiber Flebbe eingegangen. Die Riech-UFA
war dafür berüchtigt, alte 20er- und 50er-Jahre-Kinopaläste in
Schachtelkinos umzuwandeln, miese Filme mit mieser Technik und endlosem
Werbevorspann abzunudeln, weil sie ihren Umsatz primär durch Getränke- und
Süßwarenverkauf erzielte. (Ich erinnere mich noch an die seligen "Langen
Nächte" im UFA-eigenen "Marmorhaus", Berlin-Kudamm Mitte der Achtziger
Jahre, in denen unter dem Motto "12 Filme für 12 Mark" Klassiker wie 'Nackt
unter Kannibalen', 'Ein Zombie hing am Glockenseil', 'Frankensteins Monster
gegen Godzillas Sohn', 'Die rote Flut', 'Sklavin für einen Sommer' etc. zu
sehen waren.)

Mit UFA/CLT/Bertelsmann hat die Riech-UFA _nichts_ zu tun, es gibt nicht
einmal eine Kapitalverflechtung.

Den Unterschied der beiden UFAs erkennt man an ihren Logos. Die
Bertelsmann/CTL-UFA, die u.a. Fernseh-Soaps produziert und Fußballvereine
wie Hertha BSC und den HSV finanziert, hat ein modernes, von Neville Brody
gestaltetes Logo, während Riechs UFA-Kinos immer noch das alte 20er
Jahre-UFA-Signet tragen.

Florian

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