Re: [rohrpost] Free Software Foundation europe

[Florian Cramer <paragram@gmx.net>]

Tilman,

drei kleine Anmerkung zu dem ansonsten, wie ich finde, sehr
anschaulichen und informativen Artikel:

> Jahrelang galt Stallman wegen seiner ambitionierten Pläne als Spinner.
> Aber dann erschien das alternative Betriebssystem Linux, das genau das
> einlöste, was Stallman sich vorgestellt hatte

Bekanntlich ist das "Betriebssystem Linux" auf seiner kleinsten
funktionalen Ebene (Kernel + C-Bibliothek + Systemkommandos) ja eine
Kombination aus Linux und der von der FSF entwickelten GNU-Software,
weshalb Stallman auf "GNU/Linux" insistiert. Das sehen zwar viele
anders, dennoch ist es vielleicht auch in einem allgemein-informativen
Artikel wie Deinem sinnvoll zu schreiben: "Dann erschien der 
Betriebssystemkern Linux und verband sich mit Stallmans Software zu
einem alternativen Betriebssystem."


> Programmierern auf der ganzen Welt in ihrer Freizeit entwickelt wurde;
> es war lizenzfrei, 

De facto nicht: Das GNU Copyleft ist eine Lizenz, und, da sie das
Proprietär-Machen von freiem Code verbietet, sogar eine der
restriktivsten Freie Software-Lizenzen. Vielleicht könnte man hier
schreiben: "es stand unter einer freien Lizenz", ohne daß der Text an
Verständlichkeit verlieren würde.

> Auch wenn man für Freie Software kein Geld verlangen darf, 

Doch, selbstverständlich! Nur schließt das Verkaufsrecht kein
Besitzrecht ein. SuSE, Red Hat und Co. können soviel Geld für freie
Software verlangen, wie sie wollen, und theoretisch sogar ein
Mini-Programm wie "xteddy" für 1000 Mark verkaufen. Sie müssen jedoch
den Quellcode öffentlich zugänglich machen und dürfen das Kopieren der
Software nicht unterbinden.

Florian

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